4 Photoshop-Hacks, die mir regelmäßig den Hintern retten

Du kennst das wahrscheinlich auch? Wenn man beim Bilder sichten regelmäßig vor dem Monitor zusammen zuckt. „Uh, das hätte ich aber sehen müssen …“ Oder, der umgekehrte Fall, man sieht störende Dinge schon bei der Aufnahme und denkt sich: „Photoshop wird’s schon richten!“ 
Sei es wie es sei. Bei mir ist oft beides der Fall. Doch es gibt gewisse Tools und Hacks in Photoshop, die ich bei der Bildbearbeitung ständig nutze und die mir echt oft den Hintern retten.

Hack #1: Massenhaft Zeit sparen mit selbst erstellter 1-Klick-Füllung

Kommen wir gleich zum Klassiker, den ich ja schon in mehreren Tutorials und Instagram-Stories vorgestellt habe: dem Inhaltsbasiertes Füllen-Werkzeug

Ob mit dem Lasso-Tool, Auswahlwerkzeugen oder dem Patch-Tool: Mit all diesen Werkzeugen hast du die Möglichkeit über rechten Mausklick die Aktion „Füllen“ auszuwählen. Hast du inhaltsbasiert ausgewählt, so ergänzt Photoshop recht gut den ausgewählten Bereich und entfernt dabei – im Idealfall – ganz easy störende Elemente. Das ist nur etwa bei Gesichtern mit vielen Pickelchen oder Hautschüppchen ganz schön zeitaufwändig. Jedes Mal rechter Mausklick – Füllen – Ok klicken. Diese drei Schritte kannst du dir künftig für immer sparen. Und zwar mittels einer selbst angelegten Aktion!

Sieh dir das Video an, in dem ich dir erkläre, wie du diese Aktion EINMAL anlegst und dann easy cheesy jedes Mal nur noch mit 1 (!) Tastenklick ausführst:

Besonders wichtig: Lösche die Zeile “Auswahl einstellen” nachdem du die Aktion fertig aufgenommen hast! (Falls dir das Video aufgrund deiner Cookie-Auswahl nicht angezeigt wird, folge diesem Link zum Video.)

Hack #2: Retusche leicht gemacht mit dem intelligenten, neuen Entfernen-Tool

Das neue Photoshop-Update hält für Fotograf:innen, bei denen Retusche-Arbeiten zum täglich Brot gehören, ein wahnsinnig tolles neues Tool bereit. 

Das neue “Entfernen-Werkzeug”, auf das ich übrigens durch meine liebe Kollegin Nicole Hankammer (hier in ihrem Instagram-Account teilt sie nicht nur wunderschöne Bilder, sondern auch hilfreiche Bildbearbeitungs-Tipps) aufmerksam gemacht worden bin, funktioniert sagenhaft. Es benötigt etwas mehr Zeit als die verwandten Retusche-Tools in Photoshop, da es auf KI-Basis funktioniert und so mehr Rechenleistung beansprucht. Aber dafür liefert es Hammer-Ergebnisse, wie ich dir in diesem Video anhand von drei Beispielbildern zeige:

Das neue Entfernen-Werkzeug gibt es erst seit dem letzten Adobe Photoshop-Update (Mai 2023). Direkt zum Video gelangst du auch über diesen Link.

Hack #3: Verzerrungen mit wenigen Klicks korrigieren

Speziell in Innenräumen, wenn du wie ich häufig Zuhause (bei dir oder bei Kunden) fotografierst, greifst du wahrscheinlich oft zu einer Brennweite, die dir mehr Spielraum bietet. 35 oder sogar 24mm. Bei diesen Objektiven kommt es naturgemäß vor, dass Linien rasch verzerrt dargestellt werden – besonders bei Linsen unter 35mm. Verzerrte Linien sind es aber leider oft, die ein Bild abwerten. Es sieht nicht „richtig“ aus und eine Verzerrung stört den Betrachter. Kennst du bestimmt!

Nun lassen sich diese Verzerrungen schon oft über das hilfreiche Tool “Transformieren” in Adobe Lightroom Classic (im Bereich “Entwickeln”) gut korrigieren, doch immer wieder auch nicht, wenn z.B. sehr viele Linien im Spiel sind. Oder wenn Personen mit am Bild sind, dann werden diese ganz unnatürlich verzerrt. In diesen Fällen nutze ich ganz oft eine sehr simple Möglichkeit in Adobe Photoshop, die ich dir im Kurz-Video hier zeige:

Im Video gehe ich auch auf die Funktionsweise von Masken in Photoshop ein. Falls du damit noch nicht gut vertraut bist: Dazu folgt bald ein eigener Blog-Artikel – einstweilen findest du auf YouTube auch richtig gute, hilfreiche Tutorials dazu!)

Hack #4: Handys & Co. entfernen mit dem “Verflüssiger”

Das „Verflüssigen“-Werkzeug ist ja weithin bekannt für seine geniale Fähigkeit, mal eben alles und jeden ein wenig schlanker machen zu können. Ich nutze es sehr gerne, wenn ich mal wieder übersehen habe, dass Kund:innen noch (oder wieder) ihr Handy in der Hosentasche eingesteckt haben! Das geht manchmal so schnell, man glaubt es kaum! 🤣

Bei diesem Video gehe ich konkret näher darauf ein, welche Möglichkeiten dir das Mitzieh-Werkzeug im Verflüssiger bietet, denn das ist wirklich allerhand:

Ich erkläre dir, wie das Mitzieh-Werkzeug innerhalb des “Verlüssigers” genau funktioniert, damit du störende Elemente wie Handys oder Schlüssel in den Hosentaschen perfekt entfernen kannst!

Ich hoffe, in diesem Blogbeitrag war vielleicht das ein oder andere nützliche für dich dabei!

Und übrigens: Als ich diesen Blogbeitrag begonnen habe, kam gerade die neue Photoshop Beta-Version auf den Markt. Diese ist in der Lage, mit Künstlicher Intelligenz ein komplettes Setting zu erneuern, beliebige Dinge in ein Bild einzufügen oder auf sehr intelligente Art und Weise Elemente zu entfernen. 

Ich hab mich ehrlich gefragt, ist dieser Beitrag überhaupt noch zeitgemäß? Werden die ganzen “klassischen” Photoshop-Aktionen nicht bald irrelevant, wenn man der KI künftig vielleicht nur noch mitzuteilen braucht, was sie tun soll? Es hat sich irgendwie alles so nutzlos angefühlt.

Wie so oft machte sich Nervosität oder sogar etwas Angst vor Neuem breit. Künstliche Intelligenz löst bei uns allen wahrscheinlich ein wenig das Gruseln aus. Ob damit vielleicht sogar bald wieder Schluss ist oder – wie ich eher vermute – in der Bildbearbeitung mal genauso “normal” sein wird wie es die Bildbearbeitung mittlerweile in der Digitalfotografie ist? 

Künstliche Intelligenz vs. kreatives Herz

Ich bin überzeugt, dass es Fotograf:innen in manchen Genres künftig viel schwerer haben werden durch diese neuen Entwicklungen. Da denke ich etwa an die Food-, Produkt- oder die Landschaftsfotografie. Aber eins kann uns die Künstliche Intelligenz nicht nehmen (zumindest nicht, bis sie die Vorherrschaft über die Welt gewonnen hat … 😉🥴): unsere Visionen von Bildern, die uns in der Fotografie antreiben, unseren Drang, diese Visionen in die Realität umzusetzen und – last but not least – unser kreatives Herz, das hüpft, wenn wir ein Bild geschaffen haben, mit dem wir einfach nur glücklich sind … und das alles mit Mitteln aus der Fotografie und – das sag’ ich jetzt einfach mal dazu – “authentischer” Bildbearbeitung. 

Ein KI-basiertes Bild zu erschaffen macht Spaß, ja! Es lässt uns staunen, ja! Aber es kommt nicht aus uns, aus unseren Visionen, unserem Schaffensdrang und unserem kreativen Herzen.

In diesem Sinne beende ich diesen Blogbeitrag mit einem berühmten Zitat von Fotograf Yousuf Karsh aus dem letzten Jahrhundert, das, wie ich finde, aktuell nicht passender sein könnte:

“The heart and mind are the true lens of the camera.”  (Yousuf Karsh)

Viel Freude mit diesem Blogartikel und lass’ mich gerne wissen, wie du die aktuellen Entwicklungen empfindest!

Alles Liebe,

Daniela