DIY: Selbstporträts mit deiner Familie am Strand

Familienfotos am Sandstrand. So herrlich diese sind, für viele – mich eingeschlossen – klappen diese nur im Urlaub, denn für einen Ausflug oder Kurztrip ist das Meer einfach zu weit weg. Aber wenn wir es mal an eine Küste schaffen, dann genieße ich es schon, Selbstporträts am Strand zu machen, denn diese Kulisse eignet sich dafür besonders gut. Warum und wie man ganz einfach selbst ein tolles Erinnerungsbild der ganzen Familie am Strand aufnimmt, das schildere ich hier in diesem Beitrag.

Daniela Führer Blog Selbstporträts am Strand Meer DIY

Aufnahmedaten: 1/1250 Sek., f/2.8, ISO 125

Die Vorteile von Sand & Wasser:

Es ist belichtungstechnisch enorm von Vorteil, wenn man von hellem Sand umgeben ist. Der ganze Sand wirkt wie ein gewaltiger Reflektor und leuchtet die Gesichter gut aus. Die Richtung des Lichts ist dennoch wichtig. Nimmst du Bilder am Strand zur Morgen- oder Abendsonne auf, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Das Licht fällt seitlich (und nicht von oben wie zur Mittagssonne) auf euch ein, dazu habt ihr noch den Sand als Reflektor – die Bedingungen für ein wunderschön ausgeleuchtetes Familienfoto sind perfekt.

Auch Wasser reflektiert das Umgebungslicht wunderbar und obendrein ist es für die Kids doch einfach nur wunderbar, vor den Wellen davonzulaufen oder mal bei 1, 2, 3 gemeinsam über eine Welle zu springen. Sand und Wasser sind das ultimative Spieleparadies und es braucht gar nicht mehr für authentische und ungezwungene Familienbilder.

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Aufnahmedaten: 1/1250 Sek., f/2.8, ISO 125

Mit Intervallaufnahme viel mehr Bilder

Am besten funktionieren für mich Selbstporträts mit der Funktion Intervallaufnahme (zu finden an meiner Nikon unter “Fotoaufnahme” – “Intervallaufnahme”) und nicht mit dem Selbstauslöser. Die Intervallaufnahme-Funktion hat den Vorteil, dass du beliebig viele Bilder aufnehmen kannst und nicht nur 9 wie per Selbstauslöser. So sparst du dir das ständige hinlaufen zur Kamera, das ja auch die Atmosphäre im Shooting stört.

Natürlich brauchst du auch noch ein Stativ oder ein sonstiges Objekt, auf dem du deine Kamera geschützt vor Sand und Wasser aufstellen kannst. Ich habe mir dafür ein günstiges Reisestativ zugelegt, das ich zur weiteren Stabilisierung etwas tiefer in den Sand gesteckt habe.

selbstporträt einstellung nikon intervallaufnahme
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Hast du alles eingestellt, brauchst du nur noch auf “Start” zu drücken und es geht sofort los mit den Serienaufnahmen. Möchtest du erst etwas später beginnen, so kannst du auch eine genaue Startzeit eingeben.

Ich wähle nach ein paar Testserien mit zirka 10 Bildern schließlich 50 oder mehr Bilder für eine Serie aus mit einem Abstand von einer oder zwei Sekunden zwischen den Aufnahmen. Außerdem aktiviere ich, dass die Kamera vor jeder Aufnahme scharf stellt!

Warum? Sobald man sich vor der Kamera bewegt, erhöht das die Chance auf viele scharfe Bilder. Bei älteren Modellen kannst du das womöglich nicht auswählen, aber mit der richtigen Fokuseinstellung – siehe unten – sollte deine Kamera ohnehin jedes Mal neu scharf stellen.

Selbstpoträts-am-Strand-Familienfoto-DIY-Daniela-Führer
Alle im Fokus: mit diesen Einstellungen klappt’s

Ich nutze immer einen kontinuierlichen Autofokus (AF-C bei Nikon oder AI Servo bei Canon), sobald irgendwie Bewegung im Spiel ist.

Schließlich aktivierte ich bei unseren Strandaufnahmen an meiner Nikon Z7 II die Automatische Messfeldsteuerung als Fokusmethode, da ich mir die Chance größer sah, dass die Kamera uns als Motiv jedes Mal aufs Neue erkennt. Der Hintergrund mit Himmel und Meer war ja recht ruhig. Besitzt deine Kamera die Möglichkeit des 3D-Trackings, so kannst du das auf jeden Fall auch ausprobieren.

Ich habe auch überlegt, den Augen-Autofokus zu nutzen, aber da mir persönlich wichtig war, viele dynamische Bilder in Bewegung zu machen, bei denen wir nicht immer in die Kamera blicken, hätte ich sonst folgendes Problem gehabt: Die Kamera löst aufgrund des Augen-Autofokus oft nicht aus, wenn es kein Auge erkennt. Man weiß nie genau, woran man ist …

Daher entschied ich mich eben für die Automatische Messfeldsteuerung kombiniert mit einem kontinuierlichen Autofokus. Und tatsächlich waren am Ende auch wirklich nur eine Handvoll falsch fokussierter Bilder dabei.

Daniela-Führer-Fotografin-Selbstporträt-am-Strand-Anleitung-tutorial

Als die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, habe ich meine Kamera zur Sonne hin geschwenkt für weiche Gegenlichtaufnahmen. Der Sand erscheint hier übrigens etwas dunkler aufgrund der Nachbearbeitung. Um die Zeichnung des Himmels zu bewahren, habe ich hier etwas unterbelichtet und meine Familie in Lightroom wieder aufgehellt. Aufnahmedaten: 1/2000 Sek, f/2.8, ISO 125.

Ich hoffe, der Beitrag hat dir geholfen und du fühlst dich nun gut vorbereitet für eure nächste Selbstporträt-Familiensession am Strand! Viel Spaß dabei und melde dich gern mit Ergebnissen oder falls du noch weitere Fragen hast!

Einen schönen Urlaub wünsche ich,

Alles Liebe, Daniela