Bildbearbeitung mittels künstlicher Intelligenz? Ein Erfahrungsbericht.
Es klingt wie ein Traum für jeden Foto-Profi. Ein Programm, das mittels künstlicher Intelligenz DEINEN Bearbeitungsstil autonom durchführt. Im Nullkommanichts. Nun, ich hab‘ es getestet. Neurapix heißt der deutschsprachige Anbieter, der genau das seit Kurzem anbietet. Dazu mein Erfahrungsbericht*:
Zunächst: Es kostet zu Beginn durchaus Zeit. 6000 bearbeitete Bilder im selben Bearbeitungsstil zu finden, ist eine gewisse Challenge. Ich hab’ das über einen Tag verteilt erledigt und meine größten Projekte des vergangenen Jahres, die meinen Stil am besten widerspiegeln, ausgewählt und bei Neurapix „eingespielt“.
Der Upload funktioniert sehr einfach als Plugin in Lightroom. Die Erklärvideos sind kurz und einfach verständlich – und es gibt auch Textanleitungen. Der Support, wenn mal was hakt, ist ebenfalls top.
Dann hieß es aber zunächst mal warten für mich. Fast 4 Wochen bis zur ersehnten Mail: dein SmartPreset ist fertig. Juhu. Meine Spannung war enorm!
Der erste Test mit Stillleben hat mich auch richtig begeistert. Ein paar Adaptierungen inklusive Radialfilter später und ich war happy mit dem Ergebnis:

Hier eines der allerersten Bilder, die ich mit meinem SmartPreset bearbeiten ließ und schließlich in Lightroom noch final nachbearbeitet habe.
Etwas später folgte dann das erste Kundenshooting und ja, auch die Bearbeitung dieser Bilder lief ganz vielversprechend, wenngleich es aber schon noch einiger Adaptierungen bedarf. Aber „meinen“ Bearbeitungsstil hat das SmartPreset schon ganz gut getroffen – wenn auch noch zu dunkel in den Tiefen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Die ersten 1000 Bilder, die man von seinem persönlichen Smart Preset bearbeiten lässt, sind übrigens gratis und es empfiehlt sich auch, jedes Projekt nach Anwendung des SmartPresets mitsamt deinen Adaptionen nochmals zum “Training” zu schicken. So übernimmt es diese Adaptierungen und „lernt” anhand dessen dazu.
Und wie es lernt! Nach einer Handvoll Projekten, die ich stets nach meinen Adaptierungen neu zum Training geschickt hab, fand ich das Outcome schon bedeutend besser. Mittlerweile habe ich rund 600 Bilder über Neurapix bearbeiten lassen. Für private Projekte passe ich meist nur noch die Farbtemperatur und die Belichtung etwas an. Der Rest ist solide und entspricht meinem Stil mit „meinen“ Farben und Kontrasten.

Hier das Original-Foto direkt ohne Bearbeitung aus der Kamera.

Bei diesem Bild siehst du ganz klar, dass der Weißabgleich bei der Neurapix-Bearbeitung zu gelb gewählt wurde. Aber das war auch fast das einzige, das ich nachträglich noch geändert habe.

Meine finale Bearbeitung in Lightroom.
Erstaunlich ist es schon, denn ich habe vor Neurapix wirklich sehr viel mit Filtern in Lightroom gearbeitet. Per Radialfilter und Linearfilter habe ich Objekte hervorgehoben, den Blick gelenkt, die Temperatur selektiv verändert usw. Ich bin dahingehend schon wirklich sehr zufrieden, was Neurapix “automatisch” macht. Es ist nicht ein Abspielen eines Presets. Es macht bedeutend mehr und spart eindeutig Zeit. Außerdem wird es von Projekt zu Projekt, das man immer wieder “zum Training schickt” besser.
Bei Kundenprojekten arbeite ich mittlerweile meist schon noch mit zusätzlichen Filtern, aber das SmartPreset arbeitet schon ganz ordentlich. Pro Bild benötige ich doch weniger Zeit als zuvor. Ich würde sagen, gut die Hälfte. Eine Handvoll Bilder ist perfekt getroffen. Die meisten bedürfen dann nur noch weniger Tweaks und sie sind ganz in „meinem Stil“ bearbeitet. (In Lightroom wohlgemerkt. Die zweite Bearbeitungsrunde in Photoshop nimmt mir NOCH keiner ab! ????)
Mein Fazit
Investierst du wirklich viel Zeit in die Fotobearbeitung und hast du schon „deinen Stil“, dem du wirklich treu bist, so kann ich dir Neurapix wirklich empfehlen. Nach 1000 Fotos bezahlst du 3 Cent pro Bild (2 Cent ab dem 1001. Bild). Das ist mir persönlich der ersparte Zeitaufwand und die Kontinuität, die mir die AI-Bearbeitung bringt, schon Wert.
NOCH habe ich keine 1000 Bilder bearbeiten lassen und genieße daher noch meinen Freifahrtschein. Aber ich denke schon, dass ich auch den kostenpflichtigen Service in Zukunft nutzen werde.
Übrigens gibt es auch eine englischsprachige Version, die im Gegensatz zu Neurapix auch eine automatisierte Bearbeitung anhand vorgefertigter „Presets“ anbietet. Du kannst dir einen Bildbearbeitungsstil auswählen und dieser wird an deiner Bilderserie angewandt. Das ist interessant, wenn du noch keine 6000 bzw. 5000 Bilder bei ImagenAI im einheitlichen Stil hast. Ich persönlich war aber nicht happy mit diesen „Preset“-Einstellungen. Aber probier es aus, vielleicht ist für dich etwas dabei und das Testen ist auch kostenlos!
Empfehlung
Apropos Kosten: Falls du Neurapix testen möchtest, nutze doch meinen persönlichen Empfehlungslink:
https://neurapix.com/?code=npx-6299994
Davon profitieren wir beide, denn wir bekommen bei Nutzung des Links jeweils 500 zusätzliche Freibilder hinterlegt. ????
*Dieser Erfahrungsbericht wurde ausschließlich aus persönlichen Motiven erstellt. Ich wurde also weder dazu aufgefordert noch dafür bezahlt.